Service-Wohnen ist eine Wohnkonzeption, die den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung trägt. Der Grundgedanke ist, dass jeder in seinen "eigenen vier Wänden" lebt (unabhängig davon, ob als Wohneigentümer oder Mieter) und den Alltag mehr oder weniger alleine organisiert.
Durch eine Gestaltung und Ausstattung der Wohnung, die den möglichen Bewegungseinschränkungen älterer Menschen Rechnung trägt, wird das eigenständige Wohnen gefördert. Als Ergänzung werden professionelle Serviceleistungen (bis hin zur Pflege) organisiert, die man nach Bedarf abrufen kann und auch nur bei Inanspruchnahme bezahlen muss. Für die Bewohner führt dies zu einer Reduzierung der Kosten (keine Rundum-Versorgung), ohne auf Sicherheit verzichten zu müssen.

Das Wohnkonzept (Service-Wohnen) setzt am "normalen" Wohnen im privaten Haushalt an. Hierin unterscheidet es sich vom Altenhilfekonzept (Betreutes Wohnen). Letzteres ist aus der Weiterentwicklung der Sonderwohnformen Altenwohnheim und Altenheim entstanden.
Während das Betreute Wohnen darauf ausgerichtet ist, die bei Heimeinrichtungen typische Verbindung von Wohn- und Betreungsleistungen zu entkoppeln, fixiert das Service-Wohnen eine wohnungswirtschaftliche Aufgabe, die darauf gerichtet ist, Wohnangebote wohnortnah mit Dienstleistungen zu verbinden.

Service-Wohnen ist eine Antwort auf die in den "normalen" Nachbarschaften zunehmend ungünstigeren Lebensbedingungen für ältere Menschen. Es ist ein zukunftsweisendes Angebot, das zwischen der familiären Unterstützung in der Privatwohnung und der stationären Heimpflege angesiedelt ist.

Service-Wohnen ist kein abgespeckter Ersatz für ein Pflegeheim. Es ist vielmehr ein "Wohnen Plus", das Ersatz bzw. Ergänzung für die zunehmend begrenzten familiären Unterstützungskapazitäten bietet.

Quelle: www.empirica-institut.de
Wohnen mit Service, Neue Angebote für veränderte Bedürfnisse, von: Dr. Marie-Therese Krings-Heckemeier